Samstag, 28. Mai 2011

Hüfttasche

Zu vielen Leuten in Großstädten werden Dinge geklaut, und ich hatte in Paris auch schon ein unschönes Erlebnis (ob der Bösewicht die Tasche oder mich wollte, weiß ich allerdings nicht, denn soweit kam es nicht, zum Glück). Jedenfalls reifte mein Entschluss, eine Hüft-Gürtel-Tasche zu nähen, in die man die wichtigsten Dinge tut, damit sie sicher verstaut sind. Zum Fliegen mit Handgepäck sicher auch ganz praktisch, denn man darf ja immer nur genau EIN Handgepäckstück mitnehmen, und dann sucht man immer im Koffer nach seinem Geldbeutel... Und natürlich für Konzerte und ähnliche Veranstaltungen.

Stoff ist ein sehr fester Baumwollstoff. Verschluss des Gürtels gibt es nicht, man macht ihn mit der Verstellschnalle einfach so weit, dass man ihn über den Kopf ziehen kann. Eine tiefe Reißverschluss-Tasche und eine aufgesetzte Tasche, die ich durchaus noch etwas voluminöser hätte machen können. Vielleicht nächstes Mal...

Mit im Bild: 3 Euro Flohmarkt-Sommerröckchen.

Lasche und das Innere der Reißverschluss-Tasche sind mit
Erdbeerstoff gefüttert.


Dienstag, 3. Mai 2011

"aus welchen Teilen besteht die wilderdbeere"

Gute Frage, und gar nicht so leicht zu beantworten. Jemand hat allerdings danach bei Google gesucht und ist damit hier gelandet. Drei neue Bestandteile der Wilderdbeere sind jedenfalls Stofftaschen. Nachdem ich die zwei für meine Mutter eingepackt hatte, war ich traurig, dass ich gar keine hatte, also musste ich noch eine für mich nähen. Diesmal aus grünem Fahnentuch. Nicht gefüttert, aber am oberen inneren Rand und den Innenseiten der Träger der selbe Stoff wie bei den anderen Taschen.

Ganz zerknittert, weil schon den ganzen Tag als Stopfbeere aufbewahrt.
Während des Nähens fiel mein Blick auf meine Pinnwand. Daran hängt, seit Jahren schon, ein kleiner Aufnäher mit einem Rezept für "Erdbeer Punch", den ich von den lieben Incroyablen mal geschenkt bekam. Was könnte besser auf eine Erdbeer-Tasche passen?

4 cl Wodka
2 cl Erdbeersirup
8 cl Erdbeersaft
2 cl Zitronensaft
5 cl Ananassaft
Nun war ich schon dabei, und habe gleich noch zwei genäht. In grün gefiel mir das nämlich ausnehmend gut. Diese sind allerdings "einfache" Stofftaschen, also ohne Stopferdbeere. So kann ich nämlich endlich mal meine völlig löchrigen und uralten Stoffbeutel entsorgen, die ich sonst zum einkaufen benutze.

Einmal mit Erdbeere (ganz ohne geht wohl nicht):


Und einmal mit Veganblümchen (gestickt vom lieben fienchen):

Sonntag, 1. Mai 2011

Erdbeerbeutel

Ich habe heute nach dieser Anleitung zwei Erdbeerbeutel genäht. Letztens hatte sie jemand bei NuS gemacht und dabei die Anleitung verlinkt, und ich wusste, ha! So einen bekommt meine Mutter zum Geburtstag. Allerdings wurde beim ersten (nach Anleitung) die Beere viel zu klein, so dass ich ihn nicht mehr füttern konnte. Ohne Futter passt es gerade noch. Also habe ich noch einen zweiten mit Futter und größerer Beere gemacht. Der ist stabiler und hübscher, aber dafür ist die Beere unhandlicher. Ich konnte mich einfach nicht entscheiden, was nun besser ist, und so habe ich gerade beide in das Päckchen für meine Mutter gepackt.



Hm, hier sieht der kleine eher wie ein Radieschen aus :D




Donnerstag, 28. April 2011

Umhüllungen

Umhüllung Nummer 1 ist nur schnell hingeschlampt. Ich habe durch einen Thread bei NuS mal wieder realisiert, wie blöde es ist, dass ich meine Kopfhörer nie benutze, weil sie oben am Kopf nicht gepolstert sind und daher äußerst unbequem. Also ein Stück Verpackungsschaumstoff zugeschnitten und Stoff drumrumgenäht. Unordentlich und mit blauem Faden, aber da ich die Dinger sowieso nur zu Hause trage, alles gar kein Problem. Nun sind sie bequemer, und ich verpasse nicht mehr die Hälfte meiner Hörspiele, wenn die Nähmaschine rattert.



Umhüllung Nummer 2 ist eine iPad-Hülle. Die Teile haben zwar diese unfassbar coole magnetische Abdeckung, aber so richtig Vertrauen erweckend sind die ja doch nicht, und hinten gibt es trotzdem Kratzer. Die Stoffe haben sich bei der Hikaru-Jacke ja schon bewährt.



Innen sind zwei kleine Taschen für Kopfhörer und ein Fingerspuren-Abwischtüchlein.


Dienstag, 19. April 2011

Hikaru Jacke

Ich bin gar nicht so faul, wie es hier aussieht. Letztens hatte ich allerdings ein äußerst demotivierendes Erlebnis mit einem Burda-Kleid. Es saß einfach unrettbar ü-ber-haupt nicht. So etwas ist mir bei einem fertigen Schnitt wirklich noch nie passiert! Aber dennoch versucht man dann, es noch zu retten, und hat gleichzeitig keine Lust drauf, und so näht man wenig.

Als ich es dann endlich wütend in den Müll gepfeffert hatte, konnte ich schließlich das nächste Projekt anfangen: Eine neue Frühlings-/Herbstjacke. Meine alte ist ein schwarzes Samtjäckchen, dass ich vor zehn Jahren in Berlin in einem Secondhand-Laden gekauft habe. Das Futter löste sich irgendwann auf, und ich habe es durch ein neues ersetzt. Aber an den Taschen ging die Auflösung weiter (das Futter dort habe ich natürlich nicht ausgetauscht), und ziemlich ausgeblichen ist sie auch noch. Dazu kommt, dass mir irgendwie nicht mehr so sehr nach schwarzem Samt ist.

Kurze Suche durch all meine Burdas ergab nichts spannendes. Online, bei burdastyle.com, wurde ich aber tatsächlich fündig: Hikaru Jacket. Ich fand die Jacke sehr angenehm zu nähen. Die Nahtzugaben sind schon in den Schnittteilen enthalten, und so passt alles unfassbar gut zusammen. Ich glaube, ich werde versuchen, meine Papierschnitte in Zukunft auch gleich mit Nahtzugabe abzuzeichnen. Man spart auch so viel Stoff, weil man die Teile richtig dicht aneinander legen kann, anstatt Ecken und Längen abzuschätzen. Auch die englische Anleitung fand ich gut verständlich, aber es ist ja nicht meine erste Jacke.

Genug der Laberei! Hier ist das gute Stück. Bei der Farbe habe ich mich etwas vertan. Im Laden sah der Stoff sumpfgrünbraun aus. Bei Tageslicht ist es lediglich ein kühles braun. Sehr dubios! Aber auch schön. Und es ist eigentlich ein Möbel- oder Vorhangstoff (2,40 m breit).



Die wunderhübschen Knöpfe stammen, wie meistens, aus dem Knopfparadies.



(Edit: Noch ein besseres Knopffoto gefunden:

)


An den Taschen lässt sch schon das Futter erahnen, das nicht aus Futterstoff ist, sondern aus einem normalen Baumwollstoff. Futterstoff ist immer so langweilig.



Futter! Und diesmal habe ich sogar daran gedacht, einen Aufhänger einzunähen.



Und was mache ich jetzt mit dem alten Samtjäckchen? Ob das noch jemand will? In der Altkleidersammlung wird es bestimmt gleich aussortiert...


Sonntag, 13. Februar 2011

Kampf dem Atombusen

Dieses Kleidchen habe ich schon vor etwa eineinhalb Jahren genäht, aber nie getragen. Der Grund dafür ist eigentlich banal: Es stammt aus der Februar Burda von 1969.



Das "Patent-Modell", was immer das bedeuten mag, sieht echt niedlich aus und passte sehr gut zum Stoff.



Nach dem Nähen kam jedoch der Frust: Es hat den perfekten Schnitt für einen hohen, spitzen, aber äußerst voluminösen Atombusen, wie er in den 50ern und offenbar auch Ende der 60er "in" war. Ich fragte meine Mutter um Rat; sie meinte, damals hätten die Mädels halt den BH mit Taschentüchern ausgestopft. Ich wagte es, einen original 60er Jahre BH auf Ebay zu ersteigern, aber die Stopf-Atom-Variante sah wirklich höchst seltsam aus. So fristete das Kleid sein Dasein im Schrank, bis auf den heutigen Tag. Heute habe ich Teile der Seitennähte aufgetrennt, die Abnäher rausgemacht, und deutlich tiefer und weniger spitz wieder reingenäht. Perfekt ist es immer noch nicht, aber mit einem Push-Up ist es nun endlich tragbar. Juchu!



Das einzige, was mich wirklich stört, ist, dass der Rockteil vorne eine Mittelnaht hat. Ich habe keine Ahnung, was mich da geritten hat, eigentlich gehört das Teil in den Stoffbruch, aber vermutlich hatte ich einfach zu wenig Stoff.

Sonntag, 6. Februar 2011

Reparaturarbeiten

Es ist ja nicht so, als nähte ich nichts. Aber es ist alles so unspektakulär oder anderweitig nicht vorzeitbar. Heute habe ich mir die Reparatur-/Änderungskiste vorgenommen, und bis auf ein Stück auch alles geschafft. Diese Kiste ist immer im Weg und macht ein schlechtes Gewissen, denn immer, wenn man etwas neues Nähen möchte, weiß man, dass da noch diese zig Kleinigkeiten rumliegen, die ja eigentlich so schnell mal gemacht wären, aaaaaber...

Die Kiste

Fangen wir mit etwas einfachem an: An dieser Hose fehlte nur der Knopf. Metallknöpfe fallen immer zu schnell wieder ab, also dieses Mal die praktischere Lösung.



Zwei Paar löchrige Socken gestopft. Das mache ich nicht mit allen Socken, aber mit denen, die ich wirklich mag. Graues Stopfgarn hatte ich nicht, nein.



Der Pullover war irgendwie zu lang, deswegen hatte ich ihn ewig nicht an. Ich glaube, den habe ich sowieso noch nie gezeigt. Hiermit sei er erwähnt. Er war extra so lang, damit er schön kuschlig ist, aber da der Strickstoff sehr dünn ist, sah das immer etwas seltsam aus.



Das Negura Bunget-Kleidchen ist seit heute ein Shirt. Der Bund hat sich komisch gekrumpelt, also radikale Kürzung.



Diese Hose ist gekauft, war eigentlich mal für eine 70er Jahre-Party, aber im Alltag vollkommen untragbar, weil sie einfach zuviel Schlag hatte. Ich hätte nicht für möglich gehalten, dass so etwas möglich ist, aber man lernt ja nie aus. Gekürzt und außen und innen enger gemacht. Dabei habe ich innen an der Jeansnaht einfach eine Falte gemacht, um die Jeansnaht nicht aufmachen zu müssen. Fällt überhaupt nicht auf und kann ich nur empfehlen.



Beim Geldbeutel des Liebsten hatte sich ein Reißverschluss verabschiedet, den habe ich ausgetauscht. Bei der Überlegung, wie ich die Nahtansatzstellen des nur an strategisch wichtigen Punkten abgetrennten Bandes außen herum verstecken kann, kam ich zu dem Entschluss, einfach einmal komplett in Kontrastfarbe herumzunähen.



Und zu guter Letzt noch die Reparatur meiner geliebten grünen Tasche. Das Leinen hatte sich an den unteren Ecken leider durchgeribbelt. Also neue verstärkte Ecken aufgenäht. Da sieht man, dass der Stoff ganz schön ausgeblichen ist. Stört mich aber nicht.



Fehlt noch ein Kleidchen, aber das ist ok, da es erst seit letzter Woche in der Kiste ist. Ächz! Bekomme ich jetzt ein Fleißbienchen in mein Heft?